Hämophilus Influenza Typ B (HiB)

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Hib ist die Abkürzung für Haemophilus influenzae Typ b und bezeichnet eine spezielle Bakterienart, die verschiedene Erkrankungen hervorrufen kann. Vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern, aber auch bei älteren Personen können diese schwer verlaufen.

Was kennzeichnet die Erreger?

Von der Bakterienart Haemophilus influenzae gibt es verschiedene Typen. Sie werden von a bis f durchbuchstabiert. Die Impfung richtet sich gegen den Erregertyp mit dem Buchstaben „b“.

Wie werden die Erreger übertragen?

Die Bakterien kommen vorwiegend bei Menschen vor. Meistens besiedeln sie die Schleimhaut der Atemwege. Von dort werden sie mit winzigen Tröpfchen Flüssigkeit, die beim Husten und Niesen in die Luft geschleudert wird, mit der Luft weitergetragen. Man kann sich auch durch direkten Kontakt mit einem Infizierten anstecken.

Wie häufig ist die Infektion?

Von Haemophilus influenzae hervorgerufene Erkrankungen sind eher selten. Am häufigsten erkranken Kinder unter 5 und Menschen über 60 Jahren.

Wie verläuft die Infektion?

Die wichtigsten Erkrankungen, die Haemophilus influenzae auslöst, sind Lungenentzündung, Hirnhautentzündung und eine Infektion des Blutes (Sepsis). Bei kleinen Kindern ist die Kehlkopfdeckelentzündung bedeutsam. Im Zusammenhang mit diesen Erkrankungen können Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Bewusstseinsstörungen auftreten.

Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?

Bei den Erregern handelt es sich um Bakterien, und diese sprechen auf Antibiotika an. Es muss aus der Vielzahl von Antibiotika also ein geeignetes Mittel ausgesucht werden.

Wie kann man der Infektion vorbeugen?

Gewöhnliche Hygiene kann dieser wie anderen Infektionen vorbeugen. An erster Stelle steht dabei häufiges Händewaschen mit Wasser und Seife.

Impfung

Eine Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ b gehört zu den Impfungen, die im Kindesalter empfohlen werden. Mit den gebräuchlichen Kombinationsimpfstoffen werden die Kinder im 2., 4. und etwa im 12. Lebensmonat auch gegen Hib geimpft. Damit lassen sich zwar nicht sicher alle durch diesen Bakterientyp ausgelösten Erkrankungen verhindern, doch wenn sie auftreten, verlaufen sie milder. Der Impfschutz reicht bis etwa zum Schulalter. Es braucht aber nicht erneut geimpft zu werden, da der Organismus der Kinder dann so weit gereift ist, dass von Hib ausgelöste Infektionen sie nicht mehr ernsthaft gefährden.

Gibt es Impfrisiken?

Die Reaktionen, die sich nach einer Hib-Impfung ergeben können, hängen davon ab, ob allein gegen Hib geimpft wurde oder ob ein Impfstoff verwendet wurde, der sich gegen mehrere Krankheiten richtet. Folgende Kombinationen sind gebräuchlich: Diphtherie + Tetanus + Keuchhusten + Hib (Vierfachimpfstoff), Diphtherie + Tetanus + Keuchhusten + Polio + Hib (Fünffachimpfstoff), Diphtherie + Tetanus + Keuchhusten + Hib + Hepatitis B (Sechsfachimpfstoff).

Als Zeichen, dass sich der Organismus mit dem Impfstoff auseinandersetzt, rötet sich die Impfstelle innerhalb von ein bis drei Tagen vorübergehend, schwillt an und schmerzt. Es können Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Magen-Darm-Störungen auftreten. Diese Beschwerden sind um so öfter zu erwarten, je mehr Impfstoffe mit einer Spritze zugleich verabreicht werden. Während es bei der Impfung nur gegen Hib höchstens 1 von 100 Geimpften trifft, können es bei der Sechsfachimpfung mehr als zehnmal so viele Personen sein. Allerdings gehen die Beschwerden in jedem Fall bald vorüber und bleiben folgenlos.

Zudem kann die Gliedmaße, in die geimpft wurde, so anschwellen, dass manchmal sogar die Beweglichkeit behindert ist. Auch das bildet sich schnell wieder zurück. Selten kommt es vor, dass sehr junge Kinder nach der Impfung lang anhaltend und schrill schreien. Bei dem Sechsfachimpfstoff sind noch virusbedingte Infektionen der oberen Atemwege aufgetreten, die gelegentlich mit Atemnot einhergehen. Darüber hinaus können Säuglinge und Kleinkinder, wenn sie aufgrund der Impfung Fieber bekommen, gelegentlich einen Fieberkrampf erleben. Ferner hat es bei allen Impfstoffen, die die Hib-Komponente enthalten, vereinzelt allergische Reaktionen gegeben.

Nur für die kombinierten Impfstoffe sind Einzelfälle von schockähnlichen Zuständen bekannt, bei denen der Geimpfte für kurze Zeit nicht ansprechbar ist und sich kaum bewegt. Das bildet sich rasch und folgenlos zurück.

In der Literatur wird berichtet, dass vereinzelt bei Geimpften Krämpfe und eine spezielle Nervenstörung (Guillain-Barré-Syndrom) aufgetreten sind. Diese Ereignisse fanden zwar in zeitlicher Nähe zur Hib-Impfung statt, doch ist fraglich, ob die Impfung die Ursache war.

Für den Fünffachimpfstoff ist in der Literatur noch von Einzelfällen einiger weiterer Komplikationen berichtet worden (Nierenerkrankungen, Verringerung der Zahl der Blutplättchen, Gefäßentzündungen). Sie traten zwar in zeitlicher Nähe zu der Impfung auf, doch ist fraglich, ob die Impfung die Ursache dieser Erkrankungen war.

 

 

Hinweise zu Hib

  • Die Impfung im Kindesalter gegen Haemophilus influenzae gehört zu den sinnvollen Vorbeugemaßnahmen.
  • Mit der Impfung sind die Kinder aber nicht gegen alle Arten von Lungen- und Hirnhautentzündung geschützt. Diese Krankheiten können auch von anderen Erregern ausgelöst werden

Wichtige Adressen:

Robert-Koch-Institut, Nordufer 20, 13353 Berlin, Tel.: 030-187540, Internet: www.rki.de

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Ostmerheimer Str. 220, 51109 Köln, Tel.: 0221-89920, Internet: www.bzga.de

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG), Im Mediapark 8,  50670 Köln, Tel.: 0221-356850, Internet: www.gesundheitsinformation.de 

Paul-Ehrlich-Institut, Paul-Ehrlich-Str. 51-59, 63225 Langen, Tel.: 06103-770, Internet: www.pei.de, Informationen zu Verdachtsfällen auf Impfkomplikationen sowie von Verdachtsfällen schwerwiegender Nebenwirkungen unter www.pei.de/db-verdachtsfaelle

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