Gelbfieber

Die Gelbfieber-Impfung darf nur an genehmigten Impfstellen durchgeführt werden. Für die Patienten der ZUM-Hausarzt-Praxis wird die Impfung in der Windthorststraße 16 in Münster durchgeführt. Sie können sich die Impfung aber auch in einer andere Gelbfieber-Impfstelle verabreichen lassen.

Gelbfieber tritt nur in den tropischen und subtropischen Gebieten entlang des Atlantiks auf, also in Afrika und Lateinamerika. Besonders gefährdet sind Bolivien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien und Peru. In Asien gibt es die Krankheit nicht. Die Impfung gegen Gelbfieber gilt als die Impfung bei Reisen in einen der beiden Kontinente.

Was kennzeichnet die Erreger?

Gelbfieber wird von Viren verursacht.

Wie werden die Erreger übertragen?

Die Viren leben in Menschenaffen und Stechmücken. Wenn eine Mücke einen Affen sticht, nimmt sie einerseits die Viren mit seinem Blut auf und überträgt andererseits bei ihrem Stich ihre Viren auf den Affen. Die Mücken geben mit ihren Eiern die Erreger auch an ihre Nachkommen weiter. Menschen stecken sich mit Gelbfieber an, indem sie von einer infizierten Mücke gestochen werden. Zwischen dem Stich und den ersten Symptomen vergehen drei bis sechs Tage. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt praktisch nicht vor. Sie wäre allenfalls durch infizierte Blutkonserven denkbar.

Wie häufig ist die Infektion?

Die Weltgesundheitsorganisation gibt an, dass in den entsprechenden Regionen jährlich etwa 200.000 Menschen an Gelbfieber erkranken. 30.000 Menschen sterben daran. Dank der Impfung erkranken Reisende nur selten an Gelbfieber.

Wie verläuft die Infektion?

Manche merken gar nichts von der Infektion, andere haben Symptome wie Fieber mit Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Nasenbluten und einen verlangsamten Herzschlag. Bei etwa 85 von 100 Infizierten geht das nach drei bis vier Tagen zurück. Die Betroffen werden wieder gesund. Besonders bei Kindern verläuft Gelbfieber oft mild.

Bei den anderen Infizierten steigt das Fieber hingegen wieder an, während sich der Herzschlag gleichzeitig deutlich verlangsamt. Die Funktionen der Nieren und der Leber sind massiv gestört. Dadurch kommt es zur Gelbsucht, aber auch zu Blutungen aus Haut und Schleimhaut. In der Folge kann Blut erbrochen werden, es kann blutige Durchfälle geben. Störungen im zentralen Nervensystem machen sich durch Schwierigkeiten beim Sprechen, Sehen und bei Bewegungen bemerkbar. Außerdem können Krämpfe auftreten. Etwa die Hälfte derjenigen, bei denen es zu dieser zweiten Phase der Krankheit kommt, stirbt daran.

Wer eine Gelbfieber-Infektion überstanden hat – egal, ob mit oder ohne Symptome –, ist fortan lebenslang gegen die Krankheit immun.

Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?

Eine ursächliche Behandlung der Krankheit ist derzeit nicht möglich. Es können allenfalls die Symptome gelindert werden. Bei schwerem Verlauf ist eine intensivmedizinische Betreuung erforderlich.

Wie kann man der Infektion vorbeugen?

Alle Maßnahmen zum Schutz vor Insektenstichen verringern auch das Risiko, sich mit Gelbfieber anzustecken. Auf der sicheren Seite sind allerdings nur die Reisenden, die sich impfen lassen. Von den Gesundheitsbehörden wird die Impfung empfohlen. Darüber hinaus erlauben die meisten Staaten, in denen Gelbfieber vorkommt, nur denjenigen eine Einreise, die eine Impfung gegen Gelbfieber nachweisen können.

Nach der Impfung dauert es sieben bis zehn Tage, bis der Schutz vor der Krankheit einsetzt. Er hält mindestens zehn Jahre an. Wer danach noch einmal in ein gefährdetes Gebiet reist, sollte die Impfung auffrischen lassen.

Gibt es Impfrisiken?

Die Impfstelle kann sich innerhalb von ein bis drei Tagen röten, anschwellen und schmerzen. Auch die Lymphknoten können anschwellen. Selten hält das länger an. Als Zeichen, dass sich der Organismus mit dem Impfstoff auseinandersetzt, bekommen 1 bis 10 von 100 Personen innerhalb von vier bis sieben Tagen nach der Impfung grippeähnliche Symptome: leichtes Fieber, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Sie klingen aber rasch wieder ab und bleiben folgenlos.

Innerhalb von zehn Tagen können nach einer Gelbfieber-Impfung aber auch ernsthafte Komplikationen eintreten. Sie betreffen das Nervensystem (Gehirn- und Gehirnhautentzündung, Guillain-Barré-Syndrom) und die Bauchorgane. Einige Menschen sind an den Folgen dieser schweren Erkrankungen verstorben. Diese Impfrisiken sollten zum Anlass genommen werden, sich genau zu überlegen, ob eine Gelbfieber-Impfung erforderlich ist. Wenn das bejaht wird, überwiegt der Nutzen der Impfung jedoch die unbestreitbaren Risiken.

 

 

Hinweise zu Gelbfieber

  • Eine Gelbfieber-Impfung ist nur bei Reisen in die tropischen Regionen Afrikas und Lateinamerikas zu erwägen. In Asien gibt es diese Erkrankung nicht.
  • Der Impfschutz hält mindestens zehn Jahre an. Dann ist ggf. eine Auffrischimpfung notwendig.
  • Die Impfung kann Komplikationen auslösen. Dennoch überwiegt bei einem Aufenthalt in einem Land, das zu den gefährdeten Regionen gehört, der Nutzen das Risiko.

Wichtige Adressen:

Robert-Koch-Institut, Nordufer 20, 13353 Berlin, Tel.: 030-187540, Internet: www.rki.de

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Ostmerheimer Str. 220, 51109 Köln, Tel.: 0221-89920, Internet: www.bzga.de

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG), Im Mediapark 8,  50670 Köln, Tel.: 0221-356850, Internet: www.gesundheitsinformation.de 

Paul-Ehrlich-Institut, Paul-Ehrlich-Str. 51-59, 63225 Langen, Tel.: 06103-770, Internet: www.pei.de, Informationen zu Verdachtsfällen auf Impfkomplikationen sowie von Verdachtsfällen schwerwiegender Nebenwirkungen unter www.pei.de/db-verdachtsfaelle

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